- Unter die Haut& Pressespiegel+ AidspräventionDie Agentur für Kulturdesign
Unter die Haut – LZ

3. März 2013

aids-lauf

“AIDS? Das bekommen doch nur Schwule und Fixer. Und Afrikaner.” So denken viele. Leider viel zu viele. Was es bedeutet, mit HIV zu leben, kann sich ein nicht infizierter Mensch wohl kaum vorstellen. Ein betroffener Nürnberger Jugendlicher schrieb das Drehbuch zum Theaterstück „Unter die Haut“. Darin gibt er einen Einblick in sein Leben mit HIV, seinen Ängsten, seine Schwierigkeiten, aber auch seine Hoffnungen und Ziele.

Der Theaterpädagoge Jean Francois Drozak hatte mit 9 Schülern der Oberstufe der Laufer Bertleinschule innerhalb von vier Tagen dieses Stück einstudiert. Bis zu acht Stunden täglich hatten die Schüler und Schülerinnen in großer Disziplin gearbeitet. Das Thema war nicht einfach und gar nicht weihnachtlich: aber von einer wahren Geschichte abgeleitet. „Stell Dir vor, du bist 14 Jahre alt, du stellst fest, du hast Aids und weißt nicht mehr weiter!“

Die schauspielerische Umsetzung dieses Problems bekamen die Zuschauer bei der Theaterpremiere an der Bertleinschule am Donnerstagabend 20.12.12 zu sehen: eine Geschichte, die im wahrsten Sinn des Wortes „unter die Haut“ ging. Professionell und beeindruckend stellten die Jugendlichen dar, wie der HIV-Infizierte, seine Familie, seine Freunde und seine Freundin mit dieser schweren Situation umgehen. Das Publikum wurde in die Problematik miteinbezogen; an Kulminationspunkten der Handlung hielt Drozak das Spiel an und ließ das Publikum abstimmen, wie es weitergehen solle. Die Inszenierung bot den jungen Akteuren keine Ausstattung, hinter der sie sich verstecken konnten. Lediglich einige alte Kannen dienten als symbolische Bühnenelemente, die Jugendlichen trugen ganz normale Kleidung. Ebenso direkt und ungeschminkt war die Sprache der Jugendlichen; deshalb kam das Theaterstück auch bei den Schülern der 8. und 9. Klassen gut an, die am Freitag im Rahmen des Vormittagsunterrichts Zuschauer des Stückes waren.

Das Staatliche Gesundheitsamt im Nürnberger Land (Frau Liebel), die Stadt Lauf, Landrat Kroder und der Rotary Club setzten sich in Kooperation mit der Aidsberatung Mittelfranken dankenswerterweise für diese wichtige Gesundheitsprävention an der Bertleinschule ein und sponserten dieses Inszenierung.
U. Höcht

Dieser Beitrag wurde unter - Unter die Haut, & Pressespiegel, + Aidsprävention, Die Agentur für Kulturdesign veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.