Poing – In der Woche ab Montag, 24. Juli, wollen Jugendlichen 10 000 „Wertewapperl“ in Poing verteilen. „Der Aufkleber steht für eine sachliche und faire Diskussionskultur rund um das Thema Flucht, Vertreibung und Asyl. Wer es sich an die Tür oder sein Fahrzeug klebt, bekennt sich zum demokratischen Diskurs“ erklärt Jean Francois Drozak, der im Auftrag des AWO-Landesjugendwerks Bayern das Projekt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Poing durchführt.
In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich Poinger Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung freiwillig mit der fairen und vor allem demokratischen Diskussion zum Thema Asyl auseinandergesetzt. Unter anderem hat die Gruppe in der Dominik – Brunner – Realschule ein Theaterstück aufgeführt (wir berichteten). Und sie hat jetzt das „Wertewapperl“ geschaffen. Dieses wird von Montag, 24. Juli, bis Freitag, 28. Juli, im Rahmen einer „Jugendkunstwoche“ in Poing präsentiert. „Ziel ist es, die Bürger auf das Wapperl aufmerksam zu machen“, sagt Drozak. Das Projekt ist Teil des Integrationsprogramms, das die Gemeinde Poing auf Beschluss des Gemeinderates aufgestellt hat und umsetzt.
Die Gruppe besteht aus 40 Jugendlichen ohne und vier mit Fluchterfahrung. „Überraschenderweise waren nicht die einheimischen Jugendlichen schwer zu mobilisieren, sondern viel mehr die mit Fluchterfahrung, da sie befürchteten, ihre Schulunterricht zu verpassen“, erzählt der Projektleiter.
In der nächsten Woche verteilen die Jugendlichen nicht nur Aufkleber, sie führen auch Straßenkunst auf – unter dem Motto „Poing lebt!“. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Gruppe mit ihrem Theaterstück zu buchen, am Mittwoch, 26. Juli, und Donnerstag, 27. Juli. In Arztpraxen, Büros, Lokale oder sozialen Einrichtungen. Den Auftakt macht das Rathaus, wo am Mittwoch, 26. Juli, die erste Aufführung gezeigt wird. Beginn ist um 14 Uhr.
Als Abschlussveranstaltung ist für Donnerstag, 27. Juli, um 19 Uhr ein Auftritt in einem privaten Wohnzimmer geplant. Dabei wollen die Jugendlichen, die teilweise aus Somalia und Eritrea stammen, eine Familie beim Abendessen bespielen.