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Die guten Freunden von nebenan – NZ

16. Juli 2016

2015_Kunstrasenfestival_Teaser_1„Nachbarschaft und Normalität“ lautet das Motto der nächsten NZ-Kiezredaktion am Donnerstag, 16. Juli. Es wird etwas Besonderes: Denn diesmal findet sie im Rahmen des Kunstrasenfestivals unter der Theodor-Heuss-Brücke in einem Großzelt statt. Um 19 Uhr geht es los. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräche zu kommen. Und wir haben eine Bitte an Sie: Bringen Sie einen Gegenstand mit, der für Sie „gelebte Nachbarschaft“ symbolisiert. Als Einstimmung auf das Thema hier noch ein Beispiel für gelebte Nachbarschaft in Nürnberg.


Die Eingangstür des Hauses öffnen und rauf in den zweiten Stock in die eigene Wohnung – das kann schon mal ganz schön lange dauern, erzählt Xiaoping Dong. „Manchmal sammelt sich eine gewisse Menge an Nachbarn vor der Eingangstür und wir reden miteinander.“ 26 Parteien wohnen insgesamt in ihrem Haus im Stadtteil St. Johannis. Von Anonymität keine Spur. „Hier kennt jeder jeden“, betont die Nürnbergerin.

Es wird nicht nur gegrüßt und im Flur geredet, sondern auch gemeinsam gefeiert. So ist der 1. Mai ein fester Termin im Kalender der Hausgemeinschaft. „Wir machen da ein Hoffest. Es ist immer eine schöne Stimmung“, sagt Xiaoping Dong. Auch die alljährlichen Hofflohmärkte in St. Johannis werden meist als ein Fest  zelebriert. „Und einmal haben wir sogar im Winter draußen gegrillt, unter einem Carport“ , erinnert sie sich.

Xiaoping Dong freut sich sehr, dass in ihrem Haus viele Familien mit Kinder leben. Eine sehr gute Freundin ihrer zehnjährigen Tochter wohnt zum Beispiel nur eine Etage tiefer. Oft spielen die Mädchen gemeinsamen im Hof, besuchen sich gegenseitig und bleiben gern auch mal spontan zum Abendessen. Keine langen Wege zu Freunden – und das mitten in der Großstadt. Das ist sehr praktisch, findet Xiaoping Dong: „Die Nachbarn unterstützen sich gegenseitig auch beim Abholen der Kinder.“

Den Briefkasten während der Urlaubszeit leeren, Wohnungsschlüssel aufbewahren. „Das ist bei uns eine Selbstverständlichkeit“, sagt auch Inge Spiegel. „Hier leben viele Nationen, wir sind alle per Du und das ist schön“ Selbstverständlich findet das keine der beiden Frauen. Beide haben schon andere Erfahrungen mit Hausgemeinschaften in der Großstadt gemacht. Beiden ist klar, dass eine gute Stimmung im Haus nicht von alleine entsteht. „Jemand muss den ersten Schritt machen“, sagt Xiaoping Dong. Das sei oft der Ehemann von Inge Spiegel gewesen. „Er lädt uns auch immer wieder zum  Brunchen ein. „Inge Spiegel: „Man muss viel unternehmen und forcieren.“ Die Mühe lohne sich aber. „Wir haben eine nette und herzliche Atmosphäre im Haus.“

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