Mit dem Theaterprojekt „Der schwarze Peter“ setzen Schüler der Caspar David Friedrich-Schule ein Zeichen für Toleranz und Demokratie. Binnen vier Tagen erprobten die Achtklässler das Stück, das von der Caritas und der Agentur Kunstdünger/Nürnberg initiiert wurde. So soll einer rechtsgerichteten Gesinnung vor Ort entgegengewirkt werden.
Maßgeblich an der Ausarbeitung des Projektes beteiligt ist der Theaterpädagoge Jean-Francois Drozak, der Rassismus für kein spezifisch ostdeutsches Problem hält: „Auch in Bayern wird darüber stark diskutiert.“ Umso wichtiger erscheine ihm das Projekt, dessen Besonderheit in der Interaktion mit dem Publikum besteht: Mehrfach wird das Stück unterbrochen und dem Publikum per Abstimmung die Möglichkeit gegeben, selbst über den Fortgang der Handlung zu entscheiden. „Ganz demokratisch“, sagt Drozak.
So verwischt die Trennlinie zwischen Darstellern und Zuschauern und führt zu gemeinsamen Erkenntnissen: „Die Jugendlichen erleben ’hautnah’ demokratische Entscheidungsprozesse, müssen sich Entscheidungen stellen und können deren Konsequenzen erlebbar nachvollziehen“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Kati Mattutat. Eine Brücke zwischen dem Toleranzgedanken des Stückes und dem Verhalten ihrer Schüler schlägt Lehrerin Angela Kerath: „Dadurch, dass jeder bei der Arbeit am Stück über sich hinausgewachsen ist, wurden auch Außenseiter plötzlich in die Klassengemeinschaft integriert.“ Geplant ist, das Projekt bis Juni 2009 mit weiteren Klassen fortzuführen. Bis dahin sollen zehn Orte in Vorpommern und Brandenburg aufgesucht und etwa 4000 jugendliche Darsteller und Zuschauer erreicht worden sein. S. SCH.