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Aktionstag gegen Kinder- und Jugendarmut

8. Juli 2012

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Nürnberg  – Die beiden kirchlichen Jugendverbände legen am Samstag, 12. Mai, die Finger in die Wunde: Unter dem Motto „Augen auf“ weisen sie mit einem Aktionstag auf die Kinder- und Jugendarmut in der Stadt hin.

Wir wollen das Thema endgültig aus der Tabuzone herausholen“, sagt Michael Ziegler, Jugendbildungsreferent beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Als sich der BDKJ und die Evangelische Jugend Nürnberg (EJN) entschieden hatten, ein gemeinsames Sozialprojekt zu stemmen, sei in beiden Verbänden bei der Themensuche sofort die Kinder- und Jugendarmut in den Fokus gerückt, erzählt SPD-Stadtrat Ziegler. Immerhin leben 12500 Kinder und Jugendliche vom HartzIV-Regelsatz.

Das Besondere an dem Aktionstag, betont Ziegler, sei aber auch das Engagement der Jugendlichen. Die Mitglieder der Verbände veranstalten am Samstag zwischen 11 und 15 Uhr insgesamt fünf Stadtführungen, die jeweils zur vollen Stunde vor dem Sozialcafé „Fenster zur Stadt“ (Vordere Sterngasse 1) beginnen. Eine Führung dauert zwei Stunden. Die Jugendlichen informieren während der kostenlosen Rundgänge über Schauplätze, die für die benachteiligten Nürnberger von großer Bedeutung sind. Stationen sind zum Beispiel die „City-Streetwork“, die Jugendliche in schwierigen sozialen Lebenslagen anonym berät, die Straße der Menschenrechte, das „Sleep-in“ (Notschlafstelle für Jugendliche) sowie das Sozialamt und der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM).

Drei der fünf Führungen enden mit dem Theaterstück „Pleitegeier“, das um 13, 15 und 17 Uhr im „Fenster zur Stadt“ aufgeführt wird. Es spielen Jugendliche aus der Gemeinde St.Leonhard; das Stück hat der Nürnberger Theaterpädagoge Jean-Francois Drozak entwickelt. Wer sich mehr für die halbstündige Aufführung als für die Rundgänge interessiert, kann auch nur das Theaterstück besuchen. Neben Führung und Theaterstück ist ein Straßenfest mit 14 Ständen in der Vorderen Sterngasse ein dritter wesentlicher Bestandteil des Aktionstages. Laut Ziegler sind dort unter anderem die Stadtmission, die Fahrradwerkstatt St. Ludwig und der Obdachlosenverein Rampe vertreten und stellen ihre Angebote zwischen 10.30 Uhr und 16 Uhr vor.


Auch das Teilhabepaket wird Ziegler zufolge dort ein Thema sein. Benachteiligte Jugendliche bekommen durch dieses Bundesprogramm einen Zuschuss von zehn Euro pro Monat, wenn sie sportliche oder kulturelle Angebote nutzen möchten. An den Ständen werden verschiedene Angebote, die es in der Stadt gibt, vorgestellt. Zudem erklären die Organisatoren anhand eines gefüllten Einkaufswagens, wie viel Waren man für den HartzIV-Regelsatz bekommt.

Die Verbände haben die Hoffnung, über den Aktionstag gerade junge, nicht von Armut betroffene Menschen für das Thema sensibilisieren zu können.
Marco Buscher

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