Nicht zum ersten Mal setzen sich Schülerinnen und Schüler auf künstlerische Weise mit dem Thema Rechtsextremismus und rechte Gewalt auseinander. Bereits vor den Sommerferien begannen Schülerinnen und Schüler, diesmal der 1. Oberschule Fürstenwalde, unter Leitung des Theaterpädagogen Jean – François Drzozak das Stück“ AchtAcht“ zu erarbeiten. Präsentiert wurde es am 12.09.2012 gleich zwei Mal in der Fürstenwalder Kulturfabrik. Eine Vormittagsveranstaltung für die Schüler der 1. Oberschule und am frühen Abend dann für die Öffentlichkeit, also Eltern, sonstige Verwandte und interessierte Fürstenwalder. Das Theaterstück, initiiert von der „Plattform gegen Rechts“ in Fürstenwalde, reiht sich ein in die Aktivitäten im Rahmen der bundesweiten “ Interkulturellen Woche“. Von den Jugendlichen beeindruckend dargestellt, zeigt dieses Stück mit durchaus, teils beklemmendem Realitätssinn, welcher Methoden sich die rechtsextreme Szene bedient, um Jugendliche erst „anzufüttern“, um sie später an sich zu binden. Franz, die Hauptperson des Theaterstücks, eher ein Einzelgänger ohne einen festen Freundeskreis, erliegt der platten wie auch subtilen Werbung. Paula, sein einziger etwas engerer Kontakt, steht schließlich vor der Entscheidung: Für Franz oder gegen ihn. Sie entscheidet sich gegen Franz, für Menschlichkeit und ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Kulturen.
War schon die Aufführung sehenswert, gestaltete sich die anschließende Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern sowie dem Publikum sehr interessant. Offen beantworteten die Darsteller zum Beispiel Fragen nach ihren Gefühlen beim Erarbeiten des Stückes. „Was nehmt ihr aus der Arbeit an diesem Stück denn mit?“ wollte ein Zuschauer wissen. Die Antworten stellten klar: Diese Jugendlichen haben die Botschaft verstanden, werden wachsamer sein als möglicherweise vor diesem Theaterprojekt und sicherlich keine Beute brauner Rattenfänger werden. Aber auch das Publikum, ob gleichaltrig oder erwachsen, entzog sich nicht der Frage nach ihrer Verantwortung.
Der heutige Theaterabend war nicht weniger, aber auch nicht mehr als ein Beitrag zur weiteren Entwicklung der Fürstenwalder Zivilgesellschaft. Deshalb auch weiterhin: AchtungAchtung